Lars Eichhorst - Energy Solutions

Neuer US-Staatsfonds könnte Bitcoins aufnehmen

Am 3. Februar 2025 unterzeichnete US-Präsident Donald Trump ein Dekret zum Aufbau eines „Souveränen Staatsfonds der Vereinigten Staaten“. Dieser Fonds könnte möglicherweise in Bitcoin investieren, wobei die Minister, die ihn leiten, einer offenen Haltung gegenüber Kryptowährungen nicht abgeneigt scheinen.

Zielsetzung des Staatsfonds

Trump erklärte, dass die Politik der USA darauf abzielt, „den nationalen Wohlstand bestmöglich im ausschließlichen Interesse der amerikanischen Bürger zu schützen“. Der Staatsfonds soll diverse Funktionen erfüllen, darunter:

Fiskalische Nachhaltigkeit

Ein zentraler Aspekt ist die Förderung der fiskalischen Nachhaltigkeit. Dadurch sollen die finanziellen Ressourcen des Landes langfristig gesichert und sinnvoll eingesetzt werden.

Steuerentlastung

Ein weiteres Ziel des Fonds ist die Minderung der Steuerlast, besonders für amerikanische Familien und kleine Unternehmen. Dies könnte durch kluge Investments und die Nutzung von Renditen geschehen.

Ökonomische Sicherheit für die Zukunft

Der Staatsfonds soll dazu beitragen, ökonomische Sicherheit für zukünftige Generationen zu schaffen, was ein wichtiger Schritt zur Stabilität der amerikanischen Wirtschaft ist.

Stärkung der internationalen Führung

Letztlich wird erwartet, dass der Fonds auch die wirtschaftliche und strategische internationale Führung der USA stärkt und somit den Einfluss des Landes auf der globalen Bühne festigt.

Erstellung des Fonds

Das Dekret beauftragt den Finanzminister Scott Bessent sowie den Handelsminister Howard Lutnick, einen Plan für die Durchführung des Staatsfonds zu entwickeln. Trump erwähnte die Möglichkeit, den Fonds zur Akquisition der Video-App TikTok zu nutzen, was Spekulationen weckt, ob auch bitcoins oder andere Kryptowährungen berücksichtigt werden.

Staatsfonds vs. Zentralbanken

Im Unterschied zu Zentralbanken, die vor allem eine stabile Reserve halten müssen, um geldpolitisch handlungsfähig zu bleiben, verfolgen Staatsfonds das Ziel, nationale Überschüsse gewinnbringend anzulegen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass bereits bestehende Staatsfonds, wie die aus Norwegen und Saudi-Arabien, indirekt in Bitcoin investiert haben, zum Beispiel durch den Erwerb von Aktien von Unternehmen wie MicroStrategy.

Potenzielle Aufnahme von Bitcoin

Bisher hat jedoch kein Staatsfonds direkt in Bitcoin investiert. Dennoch deutet der Vorsitzende des Rates für Technologie und Wissenschaft, David Sachs, an, dass eseine wachsende Offenheit für digitale Vermögenswerte innerhalb der politischen und finanziellen Entscheidungszellen der USA gibt. Sachs betonte, dass Bitcoin und andere Kryptowährungen als innovative Anlageklassen betrachtet werden sollten, die nicht ignoriert werden dürfen, insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit.

Risikomanagement und Anlagestrategie

Ein wichtiger Aspekt der Diskussion über die Aufnahme von Bitcoin in den neuen Staatsfonds ist das Risikomanagement. Bitcoin ist bekannt für seine hohe Volatilität, und einige Analysten warnen davor, dass eine Investition in diese Kryptowährung zu erheblichen Risiken für den Staatshaushalt führen könnte. Minister Bessent hat jedoch betont, dass eine umfassende Risikobewertung und Anlagestrategie entwickelt werden soll, um mögliche Gefahren zu minimieren.

Aufklärung und Governance

Weiterhin plädiert Sachs für eine umfassende Aufklärung und Fortbildung im Bereich der Kryptowährungen für die relevanten Entscheidungsträger. Er schlägt vor, dass Experten in der Blockchain-Technologie einbezogen werden, um die Chancen und Herausforderungen, die Bitcoin bietet, besser verstehen zu können. Zudem müsste eine Governance-Struktur etabliert werden, die sicherstellt, dass Investitionen in Kryptowährungen transparent und verantwortlich getätigt werden.

Reaktionen aus der Finanzwelt

Die Finanzwelt reagiert unterschiedlich auf die Nachricht über den neuen Staatsfonds und das Potenzial für Investitionen in Bitcoin. Während einige Experten die Initiative als einen begrüßenswerten Schritt in die Zukunft der digitalen Währungen betrachten, warnen andere vor den Risiken und der Unsicherheit, die mit Kryptowährungen verbunden sind. Die Debatte über die Rolle von Bitcoin im Staatsfonds wird voraussichtlich die kommenden Monate dominieren, während die Implementierungsstrategien konkretisiert werden.

Fazit

Der mögliche Einstieg der USA in den Bitcoin-Markt durch den neuen Staatsfonds könnte neue Maßstäbe für Staatsinvestitionen setzen und die Diskussion über den Wert von Kryptowährungen in der globalen Wirtschaft weiter anheizen. Gleichzeitig bleibt es abzuwarten, wie sich regulatorische Rahmenbedingungen und Marktbedingungen entwickeln, während die USA versuchen, auf dem digitalen Spielfeld eine Führungsrolle einzunehmen. Wenn der Fonds erfolgreich umgesetzt wird, könnte er nicht nur den nationalen Wohlstand steigern, sondern auch den Weg für eine breitere Akzeptanz von Bitcoin und anderen Kryptowährungen ebnen.