Lars Eichhorst - Energy Solutions

Die massive Außenwand – Wohlfühlklima zu jeder Jahreszeit

Ein behagliches Zuhause im Winter, ein angenehmes Raumklima im Sommer – und das bei möglichst niedrigen Energiekosten: Genau das wünschen sich Bauherren, Immobilienbesitzer und Mieter. Damit Regen, Kälte und schlechte Witterung draußen bleiben und wertvolle Heizenergie nicht unnötig verloren geht, spielen die Außenwände eines Gebäudes eine entscheidende Rolle. Neben Fenstern und Dachflächen tragen sie maßgeblich dazu bei, das Innenklima zu regulieren. Sie speichern Wärme und Feuchtigkeit und geben diese bei Bedarf wieder ab – eine essenzielle Eigenschaft für höchsten Wohnkomfort.

Jedes Gebäude muss individuell betrachtet werden. Nicht immer amortisieren sich hohe Investitionen sofort. Dennoch lohnt sich eine fachgerechte Dämmung der Außenwände in vielerlei Hinsicht: Sie verbessert den Wohnkomfort, senkt die Heizkosten, steigert den Immobilienwert und trägt aktiv zum Klimaschutz bei. Zudem wird das Gebäude für den Einsatz von Niedertemperatur-Heizsystemen optimiert („Niedertemperatur-ready“).

Unzureichend gedämmte Gebäude deuten oft auf einen Sanierungsstau hin und werden zunehmend schwerer vermarktbar – ein Trend, der sich weiter verstärken dürfte. Die Faustregel lautet: Optimal gedämmte Außenwände zahlen sich immer aus – durch niedrigere Energiekosten, gesteigerten Wohnkomfort und ein gesundes Raumklima.

Wärmedämmung massiver Außenwände – Zwei bewährte Methoden

Die Dämmung massiver Außenwände kann grundsätzlich auf zwei Arten erfolgen:

  1. Wärmedämmender Baustoff
    Bestimmte Wandbaustoffe besitzen von Natur aus hervorragende Dämmeigenschaften. Dazu zählen hochwärmedämmende Ziegel, Porenbeton oder Leichtbeton. Bei diesen Materialien ist in der Regel keine zusätzliche Dämmung erforderlich.

  2. Zusätzliche Dämmung
    Alternativ kann eine Wand aus weniger wärmedämmenden Materialien wie Kalksandstein oder Beton durch eine Außen- oder Innendämmung optimiert werden. Diese Bauweise bringt nicht nur eine verbesserte Wärmedämmung mit sich, sondern bietet auch Vorteile wie exzellenten Schallschutz und ein hohes Wärmespeichervermögen, das für ein ausgeglichenes Raumklima im Sommer wie im Winter sorgt.

Ob Neubau oder energetische Modernisierung – Bauherren und Immobilienbesitzer haben heute eine Vielzahl intelligenter Lösungen zur Auswahl. Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Möglichkeiten.

Beispielhafte Konstruktion einer verputzten Außenwand aus hochwärmedämmenden Steinen ©VDPM
Beispielhafte Konstruktion einer verklinkerten Außenwand ©VDPM
Beispielhafte Konstruktion einer Außenwand mit Wärmedämm-Verbundsystem ©VDPM

Innendämmsysteme – Effiziente Alternative zur Außendämmung

Bei einem Innendämmsystem wird die Dämmung auf der Innenseite der Außenwand eines Gebäudes angebracht. Diese Lösung eignet sich besonders für Gebäude, bei denen eine Außendämmung nicht umsetzbar ist. Mögliche Gründe dafür sind Denkmalschutz oder Ensembleschutz, stark gegliederte Fassaden, enge Bebauung in dicht besiedelten Gebieten oder ein fehlender Dachvorsprung.

Darüber hinaus sind Innendämmsysteme ideal für Gebäude, die nicht dauerhaft beheizt werden und in denen eine schnelle Erwärmung der Räume erforderlich ist. Typische Anwendungsbereiche sind Ferienwohnungen, Kirchen, Gemeinderäume oder Sporthallen.

Grundsätzlich lassen sich Innendämmsysteme in zwei Hauptkategorien unterteilen: diffusionsbremsende und diffusionsoffene Systeme, die je nach baulichen Gegebenheiten und Anforderungen zum Einsatz kommen.

Bestimmung der Dämmstoffdicke

Bei Neubauten

In Neubauten wird die erforderliche Dämmstoffdicke durch das Gebäudeenergiegesetz (GEG) geregelt. Dieses Gesetz legt Anforderungen an den Transmissionswärmeverlust eines Gebäudes fest (siehe Abschnitt „Energie- und Effizienzstandards für Modernisierung und Neubau“, Seite 90). Die genaue Dämmstoffdicke ergibt sich aus den wärmeschutztechnischen Planungen und den entsprechenden Berechnungen.

Bei energetischer Modernisierung

Wird eine Außenwand im Zuge einer energetischen Modernisierung nachträglich gedämmt, greifen ebenfalls die Vorschriften des GEG. Nach der Modernisierung darf der U-Wert der Außenwand maximal 0,24 W/(m²·K) betragen.

Soll zusätzlich eine Förderung nach der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) beantragt werden, ist ein noch niedrigerer U-Wert von höchstens 0,20 W/(m²·K) erforderlich. Diese Werte lassen sich in vielen Fällen mit einer Dämmstoffdicke von 14 bis 18 cm erreichen. Die tatsächlich benötigte Dicke hängt jedoch vom Zustand der bestehenden Wand ab.

Förderung für die Fassadendämmung - Zuschuss, Kredit, Steuerbonus

Voraussetzungen, Details und technische Mindestanforderungen

Egal, ob die Dachdämmung Teil einer umfassenden Haussanierung ist oder als Einzelmaßnahme durchgeführt wird – Eigentümer können dafür Fördermittel erhalten! Zur Auswahl stehen ein Zuschuss vom BAFA für Einzelmaßnahmen, ein zinsgünstiger KfW-Kredit bei einer Effizienzhaus-Sanierung oder alternativ ein Steuerbonus. 

1. BAFA-Zuschuss für die Fassadendämmung als Einzelmaßnahme
Wer eine Fassadendämmung als eigenständige Sanierungsmaßnahme umsetzt, kann beim BAFA eine Förderung beantragen. Der Zuschuss beträgt 15 % der förderfähigen Kosten. Zusätzlich gibt es einen iSFP-Bonus von 5 %, falls die Maßnahme im individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) enthalten ist.

Für die Antragstellung ist die Einbindung eines Energieberaters erforderlich. Die Kosten für Fachplanung und Baubegleitung werden mit 50 % bezuschusst.

Die maximal förderfähigen Kosten betragen 30.000 Euro pro Jahr und Wohneinheit – mit Sanierungsfahrplan sogar 60.000 Euro. Damit ist ein Zuschuss von bis zu 12.000 Euro möglich.

Wichtig: Der Förderantrag muss vor Beginn der Sanierung beim BAFA eingereicht werden. Dafür sind ein Energie-Effizienz-Experte sowie ein Vertragsnachweis mit aufschiebender oder auflösender Bedingung erforderlich.

2. KfW-Ergänzungskredit für die Fassadendämmung
Zusätzlich zur BAFA-Zuschussförderung kann ein KfW-Ergänzungskredit genutzt werden. Dieser bietet eine Finanzierungsmöglichkeit von bis zu 120.000 Euro pro Wohneinheit.

Wer die Immobilie selbst bewohnt und ein zu versteuerndes Jahreseinkommen von maximal 90.000 Euro hat, kann eine Zinsvergünstigung von bis zu 2,5 Prozentpunkten erhalten. Der Antrag erfolgt über eine Bank oder Sparkasse und setzt eine bewilligte BAFA-Zuschussförderung voraus. Die Abruffrist beträgt maximal 36 Monate.

3. KfW-Förderkredit für die Sanierung zum Effizienzhaus
Eine umfangreiche energetische Sanierung zum KfW-Effizienzhaus wird mit dem Programm „Wohngebäude – Kredit 261“ gefördert. Es umfasst einen zinsgünstigen Kredit von bis zu 150.000 Euro sowie einen Tilgungszuschuss von bis zu 20 %.

Je nach erreichtem Effizienzhaus-Standard ist eine Förderung von 20 bis maximal 45 % der förderfähigen Kosten möglich.

Tipp: Auch Eigenleistungen sind förderfähig – dabei werden die Materialkosten sowohl für Einzelmaßnahmen als auch für eine Effizienzhaus-Sanierung bezuschusst.

@BAFA

Wichtige Anforderungen für die Förderung der Fassadendämmung

Damit eine Fassadendämmung förderfähig ist, müssen bestimmte technische Vorgaben erfüllt werden:

  • So müssen die Außenwände bei einer Fassadendämmung einen U-Wert von 0,20 W/(m²K) oder kleiner erreichen..
  • Bei einer Einblasdämmung / Kerndämmung bei zweischaligem Mauerwerk ist eine Förderung möglich, wenn der Hohlraum vollständig mit einem Dämmstoff der Wärmeleitfähigkeit λ ≤ 0,035 W/(m·K) oder besser verfüllt wird.
  • Werden die Außenwände bei Baudenkmalen oder bei Gebäuden mit besonders erhaltenswerter Bausubstanz gedämmt, gilt ein U-Wert von maximal 0,45 W/(m²K).
  • Außenwände mit Sichtfachwerk (Innendämmung bei Fachwerkaußenwänden, Erneuerung der Ausfachungen) müssen für die Förderung einen U-Wert von maximal 0,65 W/(m²K) erreichen.
  • Pflicht ist eine wärmebrückenminimierte und luftdichte Ausführung der Dämmung.
  • Luftdichtheit: Es muss ein Luftdichtheitskonzept erstellt und dokumentiert werden.

Nur wenn diese Anforderungen erfüllt sind, kann die Förderung für die Dachdämmung erfolgreich beantragt werden.

Energieausweis und Heizlastberechnung

Unsere Leistungen

Wir bieten Ihnen Informationen zu Fördermöglichkeiten für Fassadendämmung sowie zur Finanzierung und Planung energetischer Sanierungen.

Unsere Leistungen umfassen:

  • Beratung zur BAFA-Förderung
  • Informationen zum KfW-Ergänzungskredit
  • Unterstützung bei der Sanierung zum Effizienzhaus
  • Planung und Umsetzung von energetischen Sanierungskonzepten
  • iSFP
  • Luftdichheitsgrobkonzept

Wir beraten Sie umfassend und erstellen Ihnen gern ein unverbindliches Angebot.