Lars Eichhorst - Energy Solutions

Typische Mängel in Altbauten: Ein Überblick nach Baujahren

Altbauhäuser haben ihren ganz eigenen Charme, doch sie bringen auch häufig einige bauliche Mängel mit sich. Diese Mängel sind oft spezifisch für das Baujahr. Bei der energetischen Sanierung ist es wichtig, die typischen Konstruktionsprobleme zu kennen, um passende Maßnahmen ergreifen zu können. Der Energieberater Andreas Skrypietz von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) beleuchtet die häufigsten Probleme in Altbauten je nach Baujahr.

Mängel in Altbauten der 1920er Jahre

Kupferrohre

In Häusern aus den 1920er Jahren findet man häufig alte Kupferrohre. Diese Rohre sind anfällig für Korrosion und können zu Leckagen führen. Zudem kann es notwendig sein, die Leitungen zu erneuern, um den heutigen Standards gerecht zu werden.

Holzschutzfarbe

Ein weiteres häufiges Manko in dieser Bauzeit sind die verwendeten Holzschutzmittel. Oftmals enthalten diese giftige Substanzen, die gesundheitliche Risiken bergen. Eine sorgfältige Überprüfung der Vertäfelung und anderer Holzelemente ist daher unerlässlich.

Mängel in Altbauten der 1970er Jahre

Dachziegel

Häuser aus den 1970er Jahren weisen oft nackte Dachziegel auf. Diese Ziegel sind nicht immer gut verankert und können unter Witterungseinflüssen leiden. Eine Inspektion des Daches kann hier helfen, zusätzlich anfallende Kosten durch undichte Stellen zu vermeiden.

Isolierung

Ein bedeutendes Problem ist auch die mangelhafte Isolierung. Viele Gebäude dieser Bauzeit erfüllen nicht die heutigen energetischen Vorgaben, was zu enormen Wärmeverlusten führt. Die Nachrüstung einer geeigneten Dämmung ist zur Reduzierung des Energieverbrauchs ratsam.

Fazit

Bei der energetischen Sanierung von Altbauten ist es entscheidend, die traditionellen Baufehler nach Baujahren zu erkennen. Ob es sich um alte Kupferrohre, problematische Holzschutzmittel oder mangelhafte Isolierungen handelt – jeder Mangel erfordert spezifische Maßnahmen. Daher empfiehlt es sich, einen Fachmann zurate zu ziehen und eine umfassende Bestandsaufnahme durchzuführen, um die erforderlichen Renovierungsmaßnahmen optimal zu planen.

Ein gezielter Ansatz zur Sanierung kann nicht nur die Energieeffizienz der Gebäude erhöhen, sondern auch den Wohnkomfort verbessern und den Wert der Immobilie steigern. Dabei ist es wichtig, nicht nur die sichtbaren Mängel zu betrachten, sondern auch versteckte Probleme wie feuchte Wände oder Schimmelbildung in den Griff zu bekommen.

Mängel in Altbauten der 1980er Jahre

Fenster und Türen

In den 1980er Jahren wurde oft nur auf den Preis geachtet, sodass einfache Fenster und Türen ohne ausreichende Dichtung eingebaut wurden. Diese können Luftzug und Wärmeverluste verursachen. Der Austausch durch moderne, isolierte Fenster kann hier Abhilfe schaffen.

Heizungsanlagen

Alte Heizungsanlagen aus dieser Zeit sind häufig ineffizient. Oftmals werden veraltete Brennwertkessel oder sogar Nachtspeicheröfen genutzt, die nicht mehr den heutigen Energieeffizienzstandards entsprechen. Eine Erneuerung der Heizungsanlage kann nicht nur den Energieverbrauch senken, sondern auch die Heizkosten deutlich reduzieren.

Mängel in Altbauten der 1990er Jahre

Fassadendämmung

Obwohl in den 1990er Jahren mehr Augenmerk auf Energieeinsparung gelegt wurde, wurde die Dämmung vieler Altbauten oft unzureichend umgesetzt. Dies führt zu Kältebrücken und erhöhten Energiekosten. Eine nachträgliche Dämmung der Fassade kann hierbei notwendig werden.

Elektrische Installationen

Ältere elektrische Leitungen und Installationen sind nicht immer auf dem neuesten Stand und können sowohl Sicherheitsrisiken bergen als auch den Energieverbrauch erhöhen. Eine Überprüfung und gegebenenfalls Erneuerung der Elektroinstallationen sollte Teil jeder Sanierung sein.

Schlussbemerkung

Der Zustand und die typischen Mängel in Altbauten variieren stark je nach Bauzeit. Individuelle Problematiken erfordern differenzierte Lösungen, die auf das jeweilige Baujahr und die spezifischen Gegebenheiten abgestimmt sind. Eine fundierte Beratung durch Fachleute ist essenziell, um nachhaltige, ökologisch sinnvolle und ansprechende Lösungen zur Sanierung zu finden. So können diejenigen, die sich in einem Altbau niederlassen oder diesen sanieren möchten, die Vorzüge historischen Bauens genießen, ohne auf modernen Komfort verzichten zu müssen.