
Grundstück entsiegeln: Die besten Tipps gegen Staunässe
Immer häufiger sind Grundstücke und Verkehrsflächen rund um Wohnhäuser mit luft- und wasserdichten Belägen wie Asphalt, Beton oder Pflastersteinen versehen. Diese Materialien verhindern, dass Regenwasser in den Boden versickern kann. Dies hat nicht nur negative Auswirkungen auf die Qualität des Grundwassers und des Bodens, sondern führt auch zu Problemen bei Starkregen, wenn sich Wasser an der Oberfläche staut. Um der Umwelt einen Gefallen zu tun und die Lebensqualität zu verbessern, sollten Eigentümer:innen die Möglichkeiten zur Entsiegelung ihrer Flächen in Betracht ziehen.
Warum ist Entsiegelung wichtig?
Auswirkungen auf die Umwelt
Die Versiegelung von Böden hat gravierende Folgen für das Ökosystem. Die Versiegelung führt dazu, dass weniger Regenwasser in die Erde eindringen kann. Dies hat zur Folge, dass das Grundwasser nicht mehr ausreichend aufgefüllt wird, was langfristig zu Wasserknappheit führen kann. Zudem wird die Erde belastet, da der natürliche Wasserkreislauf gestört wird.
Überflutungsgefahr reduzieren
Bei starkem Regen kommt es häufig zu Überschwemmungen, da das Regenwasser nicht abfließen kann. Durch das Entsiegeln von Flächen können diese Gefahren reduziert werden. Das Wasser hat die Möglichkeit, in den Boden einzudringen, wodurch die Wahrscheinlichkeit von Staunässe verringert wird.
Tipps zur Entsiegelung von Grundstücken
1. Begrünung und Pflanzen
Eine der effektivsten Methoden zur Entsiegelung ist die Begrünung von befestigten Flächen. Das Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und Blumen ermöglicht es, dass Wasser direkt in den Boden eindringen kann. Grüne Flächen verbessern zudem das Mikroklima und bieten Lebensraum für Tiere.
2. Verwendung von durchlässigen Materialien
Statt herkömmlicher Materialien wie Beton oder Asphalt können durchlässige Pflastersteine oder Kies verwendet werden. Diese Materialien lassen das Wasser durch und tragen zur Versickerung bei. Sie sind nicht nur umweltfreundlicher, sondern bieten auch eine ansprechende Optik.
3. Bau von Regenwasserversickerungsanlagen
Eine weitere Option sind Regenwasserversickerungsanlagen, die gezielt zur Speicherung und Versickerung von Regenwasser eingerichtet werden. Diese können als Zisternen, Rigolen oder Versickerungsmulden ausgeführt werden. Durch diese Anlagen wird das Regenwasser gezielt im Boden gehalten und kann dort langsam versickern, anstatt an die Oberfläche zu gelangen und Staunässe zu verursachen. Die Installation solcher Systeme erfordert eine genaue Planung und sollte idealerweise von Fachleuten durchgeführt werden.
4. Schaffung von Sickerflächen
Sickerflächen sind speziell gestaltete Flächen, die Regenwasser aufnehmen und ins Erdreich einsickern lassen. Diese können in Form von begrünten Parkplätzen, Natursteinen oder mit Rasengittersteinen gestaltet werden, die den Untergrund durchlässig machen. Sickerflächen tragen nicht nur zur Entsiegelung bei, sondern verbessern auch das Stadtbild und die Aufenthaltsqualität.
5. Dachbegrünung
Dachbegrünungen sind nicht nur attraktiv, sondern auch praktisch. Sie reduzieren das auf die Oberfläche einwirkende Regenwasser und fördern die Verdunstung. Gründächer können einen signifikanten Teil des Regenwassers aufnehmen und dazu beitragen, die Ableitung in die Kanäle zu reduzieren. Zudem verbessern sie die Dämmung und das Mikroklima.
6. Mulchen von Gartenflächen
Das Mulchen von Beeten und Pflanzflächen mit natürlichen Materialien wie Rindenmulch oder Stroh verbessert die Wasseraufnahme des Bodens erheblich. Es schützt den Boden vor Austrocknung und reduziert die Verdunstung. Mulch fördert auch die Bildung von Humus, was die Bodenstruktur zusätzlich verbessert und die Versickerung unterstützt.
7. Umweltbewusste Planung
Bei Neubau- oder Sanierungsprojekten sollten Eigentümer:innen bereits in der Planungsphase darauf achten, die Entsiegelung zu berücksichtigen. Dies kann die Integration von Grünflächen, durchlässigen Belägen und Regenwassermanagementsystemen umfassen. Eine umsichtige Planung hilft, spätere Probleme mit Staunässe zu vermeiden.
Fazit
Die Entsiegelung von Grundstücken ist ein wichtiger Schritt in Richtung eines nachhaltigen und umweltfreundlichen Lebensraums. Durch gezielte Maßnahmen zur Begrünung, den Einsatz von durchlässigen Materialien und ein durchdachtes Regenwassermanagement können nicht nur die negativen Auswirkungen der Versiegelung reduziert werden, sondern es wird auch ein wertvoller Beitrag zur Verbesserung des lokalen Ökosystems geleistet. Grundstückseigentümer:innen sind aufgefordert, Verantwortung zu übernehmen und die geeigneten Maßnahmen zu ergreifen, um den Wasserhaushalt in ihren Wohngebieten zu optimieren.