
Flachdachentwässerung: Richtig Berechnen für Sicherheit und Langlebigkeit
Entgegen der häufigen Annahme, dass geringe Niederschlagsmengen ausreichend sind, ist bei der Planung der Entwässerung von Flachdächern eine sorgfältige Berücksichtigung erforderlich. Besonders bei Starkregenereignissen kann eine unzureichende Entwässerung gravierende Schäden an der Bausubstanz verursachen. Aus diesem Grund ist eine gut ausgelegte Not-Entwässerung unverzichtbar.
Die Bedeutung der Entwässerung bei Flachdächern
Die Entwässerung spielt eine zentrale Rolle in der Gesamtarchitektur und Funktionalität eines Flachdachs. Auch wenn in den letzten Jahren die Niederschlagsmengen gesunken sind, bleibt die Vorbereitung auf plötzliche Regenfälle wesentlich. In dieser Hinsicht sollten Hausbesitzer und Planer sich der möglichen Risiken bewusst sein, die aus unzureichenden Entwässerungssystemen resultieren.
Risiken bei unzureichender Entwässerung
Eine mangelhafte Entwässerung kann folgende Probleme verursachen:
- Stauwasserbildung: Anhaltende Wasseransammlungen können die Dachmembran schädigen.
- Überlastung der Dachkonstruktion: Hohe Wasserstände können das Gewicht des Wassers erhöhen und zu strukturellen Schäden führen.
- Schimmel- und Algenbildung: Stagnierendes Wasser begünstigt das Wachstum von Schimmel und Algen, was gesundheitliche Risiken mit sich bringt.
Planung der Flachdachentwässerung
Bei der Planung eines Flachdachs ist es wichtig, geeignete Maßnahmen zur Entwässerung zu ergreifen, die sowohl bei normalem Regen als auch bei Starkregen funktionieren.
Normen und Vorgaben beachten
Die Berechnung der Entwässerung basiert auf spezifischen Normen, die die Regenwasserführung regeln. Dazu gehören:
- DIN-Normen: Es sind verschiedene DIN-Normen zu beachten, um die Zulässigkeit der Entwässerung zu gewährleisten.
- Regional spezifische Faktoren: Lokale Klimalagen und die durchschnittlichen Niederschlagsmengen sind entscheidend für die Auslegung der Systeme.
Dimensionierung der Abläufe
Die Dimensionierung der Abläufe ist ein wesentlicher Aspekt. Bei der Berechnung sollten folgenden Faktoren berücksichtigt werden:- Dachfläche: Die Größe des Flachdachs beeinflusst das erforderliche Volumen für die Entwässerung.
- Niederschlagsintensität: Die maximale Niederschlagsrate pro Stunde in der Region sollte in die Berechnung einfließen.
- Ablaufleistung: Die Kapazität der verwendeten Regenabläufe bestimmt, wieviel Wasser pro Zeiteinheit abgeleitet werden kann.
- Neigungswinkel: Die Neigung des Daches spielt eine Rolle bei der Wasserableitung – selbst kleine Neigungen sind entscheidend, um das Wasser effektiv abzuleiten.
Auswahl der Entwässerungsanlagen
Die Auswahl der passenden Entwässerungskomponenten muss genau durchdacht sein, um eine reibungslose Funktion sicherzustellen:
- Schwellenwerte für Regenabläufe: Abflusswerte müssen den regionalen Standards und den spezifischen Bedingungen des Anwendungsortes angepasst werden.
- Notentwässerung: Ein separates System für Notentwässerung ist wichtig, um bei Versagen der Hauptentwässerung das Risiko von Wasserschäden zu minimieren.
- Filter- und Rückstau-Systeme: Diese können das Risiko von Verstopfungen verringern und sollten adäquat in das Gesamtsystem integriert werden.
Wartung der Entwässerungssysteme
Letztendlich bleibt die regelmäßige Wartung der Entwässerungssysteme nicht zu vernachlässigen. Hierzu gehören:
- Reinigung der Abläufe und Rinnen: Ablagerungen und Schmutz können die Wasserableitung behindern und sollten regelmäßig entfernt werden.
- Inspektion auf Schäden: Regelmäßige Kontrollen auf Risse oder Beschädigungen an den Entwässerungskomponenten sind wichtig, um frühzeitig eingreifen zu können.
- Dokumentation der Wartungsarbeiten: Eine Dokumentation dient nicht nur der Nachverfolgbarkeit, sondern kann auch wichtig sein für die Gewährleistungsansprüche und die Schadensvermeidung.
Fazit
Die richtige Planung und Ausführung der Flachdachentwässerung sind entscheidend für die Sicherheit und Langlebigkeit eines Flachdachs. Indem die oben genannten Aspekte beachtet werden, können Hausbesitzer und Planer sicherstellen, dass die Entwässerungssysteme auch bei extremen Wetterbedingungen zuverlässig funktionieren und somit Schäden an der Bausubstanz vermieden werden. Die Investition in eine fundierte Planung und regelmäßige Wartung zahlt sich langfristig aus und schützt vor teuren Reparaturen.