Gut 9.700 GWh Windstrom abgeregelt
Netzengpassmanagement ist erforderlich, wenn die bestehenden Stromleitungen nicht ausreichen, um die erzeugte Energie zu den Verbrauchern zu transportieren. In solchen Fällen wird die Einspeisung von Windenergieanlagen vor dem Engpass reduziert und hinter dem Engpass erhöht. Es entstehen Kosten, da der reduzierte Strom im Grunde doppelt bezahlt werden muss: Betreiber gedrosselter Anlagen erhalten Entschädigungen, und die zusätzliche Strommenge auf der anderen Seite des Engpasses muss auch bezahlt werden. Langfristig soll der Netzausbau diese Maßnahmen verringern.
Laut Bundesnetzagentur waren Offshore- und Onshore-Windenergieanlagen mit 5.729 GWh und 3.980 GWh die am stärksten abgeregelten Energieträger. Ihre Abregelung stieg im Vergleich zum Vorjahr um 38 bzw. 25 Prozent. 704 GWh aus Photovoltaikanlagen überstiegen die Netzkapazitäten. Als Ausgleich wurden Steinkohle- und Gaskraftwerke am häufigsten mit 5.460 GWh und 3.224 GWh hochgefahren.
Mehr Anlagen, mehr Wind, mehr Abregelung
Laut Bundesnetzagentur ist der Grund für die Drosselung der Windparks an Land die gestiegene Stromerzeugung im Jahr 2023, die um 18 Prozent höher als im Vorjahr war. Der Ausbau der Kapazitäten um 2,3 GW und ein stärkeres Windaufkommen als im Vorjahr trugen dazu bei. Offshore-Windparks wurden ebenfalls gedrosselt, um Engpässe effektiv zu entlasten.
Obwohl die Einspeisung erhöht wurde, fielen die Kosten aufgrund niedriger Brennstoffpreise, so die Bundesnetzagentur. Sie betont auch, dass trotz der hohen Menge an abgeregelter Energie nur vier Prozent der erneuerbaren Stromerzeugung verloren gingen. Die restlichen 96 Prozent wurden transportiert und von den Endverbrauchern genutzt.