Lars Eichhorst - Energy Solutions

Seit dem 28. Mai ist es neben den Eigentümer:innen von selbst bewohnten Einfamilienhäusern auch den selbstnutzenden Eigentümer:innen von Mehrfamilienhäusern sowie Wohneigentumsgemeinschaften (WEG) möglich, bei der KfW Förderungen für den Heizungstausch zu beantragen. Die förderfähigen Kosten betragen bis zu 30.000 Euro für die erste Wohneinheit und immerhin noch 15.000 Euro für die zweite bis sechste Wohneinheit, während ab der siebten Einheit 8.000 Euro gewährt werden. Der Bauherren-Schutzbund e.V. (BSB) unterstützt die Erweiterung des Antragsberechtigtenkreises, da dies die erheblichen Kosten, die aufgrund neuer gesetzlicher Regelungen für die betroffenen Gruppen entstehen, teilweise reduziert.

Trotz der Ankündigung der KfW Bank, WEGs bei der Heizungsförderung einzubeziehen, betont BSB-Geschäftsführer Florian Becker die bestehenden Herausforderungen. „WEGs stehen vor besonders langen Entscheidungswegen, bevor überhaupt mit der Planung begonnen werden kann. Angesichts der Erfahrungen aus den vergangenen Jahren ist es fraglich, ob die Fördermittel ausreichen werden, damit WEGs, die jetzt die Planung aufnehmen, auch tatsächlich davon profitieren können.“

Vertrauen in Förderprogramme stark erschüttert

Becker erklärt, dass die aktuelle Förderung hauptsächlich WEGs erreichen wird, die schon weit fortgeschrittene Planungen haben und entweder bald mit der Umsetzung beginnen wollen oder bereits begonnen haben. Allerdings mangelt es an Anreizen für WEGs, die ihre Planungen noch nicht gestartet haben. Das erforderliche Vertrauen in eine ausreichende finanzielle Unterstützung der Förderprogramme bis zum Start der angestrebten Modernisierung wurde in den letzten Jahren stark erschüttert. Heute müssen WEGs oft unabhängig von Förderungen planen, da diese nicht verlässlich sind und es an Planungssicherheit fehlt. Dies hat zur Folge, dass Förderungen eher als willkommener Zusatznutzen bei bereits geplanten Projekten dienen, statt neue Modernisierungsprojekte zu initiieren.

Der BSB fordert eindeutige Zusagen für eine angemessene finanzielle Ausstattung der bestehenden Programme, um nicht nur geplante Projekte zu unterstützen, sondern auch neue Anreize für die Steigerung der Modernisierungsrate in Mehrfamilienhäusern zu setzen. „Nur mit einer langfristigen finanziellen Sicherheit können Wohnungseigentümergemeinschaften (WEGs) planen und die Rate der Modernisierungen signifikant steigern“, erklärt Becker.

Quelle:  BSB