Lars Eichhorst - Energy Solutions

Die gesetzlichen Rahmenbedingungen, die durch das Energieeffizienzgesetz (EnEfG) und das Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) geschaffen wurden, motivierten alle relevanten Stakeholder, sich zu einem Austausch über neue Anforderungen und Möglichkeiten der Abwärmenutzung zusammenzufinden.

Roundtable-Veranstaltung

Die Roundtable-Veranstaltung “Grüne Energie aus Rechenzentren”, initiiert durch das Projekt Bytes2Heat in Kooperation mit der Universität Stuttgart (Institute IER und IVR), der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF) und empact engineering, stieß auf breites Interesse unter den Beteiligten. Die Veranstaltung fand Mitte Februar in der Konzernzentrale der Mainova AG in Frankfurt am Main statt und widmete sich den Herausforderungen und Lösungsansätzen zur Nutzung von Abwärme aus Rechenzentren. Es wurden Themen wie die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Abwärme, der Prozess der Partnersuche und Technologieauswahl, die Sicherstellung der Wirtschaftlichkeit und die Verfügbarkeit von Fördermitteln intensiv diskutiert.

Seit über zwei Jahren entwickeln die Projektpartner tragfähige Lösungen für die technischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Herausforderungen, die einer breiten Nutzung der Abwärme aus Rechenzentren im Weg stehen.

Als deutsches Zentrum für Rechenzentren mit dem weltweit größten Internetknoten bietet Frankfurt am Main ein hohes Potenzial für die Nutzung von Abwärme. Die komplexen Herausforderungen dieser Integration in Wärmenetze wurden von Mainova erläutert. Vertreter der Rechenzentrumsbetreiber Audi, Equinix und Digital Reality berichteten über ihre aktuellen und geplanten Projekte zur Abwärmenutzung.

Die Themen wurden in einer von Prof. Dr. Peter Radgen (Universität Stuttgart) moderierten Paneldiskussion vertieft und kritisch betrachtet. Radgen fasste zusammen: „Die Nutzung der grünen Abwärme aus Rechenzentren erfordert den gemeinsamen Willen aller Beteiligten, sowie die notwendigen politischen Fördermaßnahmen und rechtlichen Rahmenbedingungen. Wir stehen erst am Anfang eines langen Weges zur umfassenden Nutzung dieser grünen Wärme für die Dekarbonisierung.“

Christian Noll von der DENEFF fügte hinzu: „Die politischen Ziele sind klar. Technische Lösungen und Marktherausforderungen sind bekannt. Nun geht es um die Umsetzung.“ Constantin Römer von empact engineering betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit: „Die Nutzung der Abwärme ist ein wichtiger Schritt zur CO2-Neutralität. Deshalb ist es wichtig, dass alle Akteure zusammenkommen, um technische Fragen und konkrete Implementierungen, insbesondere an den Schnittstellen, zu diskutieren.“

Besondere Rolle regionaler Energieversorger

Martin Giehl, Vorstand der Mainova AG, unterstrich die entscheidende Rolle regionaler Energieversorger: „Die erfolgreiche Dekarbonisierung der Wärmeversorgung in Frankfurt hängt wesentlich von der Nutzung grüner Wärmequellen ab. Abwärme aus Rechenzentren spielt neben industrieller und Umweltwärme eine zentrale Rolle. Dies wird sowohl im Fernwärmetransformationsplan von Mainova als auch in der städtischen Wärmeplanung berücksichtigt. Mainova nutzt bereits heute Abwärme aus Rechenzentren zu Heizzwecken.“

.Weitere Informationen unter bytes2heat.de/.

„et“-Redaktion