
Das schnelle Wachstum von Wärmepumpen, Elektroautos und Heimspeichersystemen wirkt sich erheblich auf das Stromnetz aus. Wenn diese Systeme nicht regional angepasst betrieben werden, könnten Netzwerke und Kraftwerksparks überlastet werden. Allerdings bieten Wärmepumpen, Elektroautos und Heimspeicher eine inhärente Flexibilität: Solarbatterien können Strom speichern, wenn ein Überschuss an Solarenergie vorhanden ist und die Netzwerke vollständig Kapazität haben, und sie können ihn auch zu Spitzenlastzeiten abgeben. Elektrofahrzeuge werden im Durchschnitt weniger als einmal pro Tag gefahren und benötigen nur einen Bruchteil der Zeit zum Aufladen, da sie effizient betrieben werden und ihre Batterien zu den günstigsten Zeiten laden können. Wärmepumpen können durch Pufferspeicher den Stromverbrauch um einige Stunden verschieben.
Wärmepumpen, Elektroautos und Heimspeicher können einen wesentlichen Beitrag zur Integration von Wind- und Solarenergie leisten, den Bedarf an neuen Kraftwerken und großen Batterien reduzieren sowie die Notwendigkeit einer Erweiterung des Verteilernetzes verringern.
Eine neue Studie von Neon zeigt, dass der systemdienliche Betrieb einer Wärmepumpe die Kosten im Stromsystem im Vergleich zu einem lastgetriebenen Betrieb um 24 % senken kann. Die Kosten für das Laden eines Elektroautos könnten sogar um mehr als 70 % sinken. Ein herkömmlich geladenes Elektroauto verursacht hingegen mehr als dreimal so hohe Kosten im Energiesystem wie ein intelligent geladenes Fahrzeug. Zusätzliche Umsatzpotenziale, wie Intraday-Optimierung oder bidirektionales Laden, sind in dieser Rechnung noch nicht enthalten.
Dr. Anselm Eicke, Autor der Studie, betont die Bedeutung wirtschaftlicher Anreize: “Am Beispiel von Heimspeichern sieht man, wie wichtig sie sind. Die klassische Selbstverbrauchsoptimierung, die heute vorherrscht, senkt zwar die Stromrechnung der Haushalte, bringt aber kaum Vorteile für das Stromsystem und führt hauptsächlich zu einer Umverteilung der Kosten zu Lasten anderer Verbraucher.”