Vom Bauen mit Holzmodulen verspricht sich das Bundeslandwirtschaftsministerium einen klimafreundlichen und preisgünstigen Beitrag zur Lösung der Wohnungskrise.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unterstützt das nachhaltige und klimagerechte Bauen mit Holz, wie die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) berichtet. Im Rahmen seiner Sommertour „Die Kraft unseres Landes“ übergab Bundesminister Cem Özdemir am 12. Juli einen Förderbescheid in Höhe von 718.000 Euro an das Projektkonsortium des „Eco-Box“-Verbundvorhabens. Dieses dreijährige Projekt, das sich mit dem mehrgeschossigen Bauen mit Holz-Raummodulen beschäftigt und zu den Zielen der Holzbauinitiative der Bundesregierung beiträgt, startet am 1. September 2024.
**„Holzmodulbau ist aktiver Klimaschutz“**
Bundesminister Özdemir erklärte: „In Deutschland besteht ein großer Bedarf an bezahlbarem Wohnraum, und gleichzeitig müssen wir nachhaltiger und klimafreundlicher bauen. Holzmodulbau bietet ein enormes Potenzial, da er schnell und kostengünstig attraktive Wohnungen schaffen kann. Dies ist aktiver Klimaschutz, denn im Vergleich zu anderen Bauformen spart der Holzbau bis zu 50 Prozent der Treibhausgasemissionen ein. Zudem profitieren besonders ländliche Räume wirtschaftlich davon, da durch die Holzmodulfertigung Wertschöpfung und gute Arbeitsplätze entstehen – von der Forst- und Holzwirtschaft über das Handwerk bis zur Industrie. Projekte wie Eco-Box, die Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit so hervorragend verbinden, sind notwendig.“
**Projektziel: Marktreife Entwicklung eines Raummodulsystems**
Das Projekt „Eco-Box“ der Züblin AG und der Hochschule für Technik Stuttgart zielt auf die marktreife Entwicklung eines Raummodulsystems für den mehrgeschossigen Hochbau mit Holz. Dieses innovative System soll architektonische Vielfalt und Variabilität ermöglichen und durchgängige digitale Prozesse von der Planung bis zum Rückbau umfassen. Am Ende des Projekts wird ein dreigeschossiges Gebäude in Stuttgart nach dem neuen Modulsystem errichtet, das von der Hochschule für Technik weiter genutzt werden kann. Das Modulsystem besteht aus einem primären Tragwerk aus Stahlbeton und sekundären „Eco-Boxen“ – vorgefertigten Holz-Raummodulen, die als kleine Appartements oder größere Wohn- oder Büroeinheiten genutzt werden können.
**Zusammenarbeit mit der HFT Stuttgart**
Das Projekt „Eco-Box“ entspricht den Zielen der Holzbauinitiative der Bundesregierung und der Charta für Holz 2.0 des BMEL, die darauf abzielen, die Holzbauquote im Hochbau zu erhöhen, faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen und den Klimaschutz voranzutreiben. Die modulare Holzbauweise gilt als umweltfreundlich, ressourcenschonend und wirtschaftlich. Die Ed. Züblin AG und die Hochschule für Technik Stuttgart (HFT Stuttgart), die das Projekt gemeinsam durchführen, entwickeln die notwendigen konstruktiven, bauphysikalischen und gebäudetechnischen Lösungen, einschließlich Schall-, Feuchte- und Brandschutz sowie nachhaltiger Heizungs-, Kühl- und Belüftungstechnologien. Das Informationsmanagement erfolgt über Building Information Modelling (BIM) und umfasst modellbasierte Nachhaltigkeitsbewertungen.
Die Errichtung des Gebäudes auf dem Gelände der HFT Stuttgart wird den letzten Schritt zur Marktreife des Holz-Raummodulsystems darstellen. Das Gebäude wird neben der Hochschulnutzung auch für Besichtigungen geöffnet, um Vorurteile gegenüber dem Holzbau und dem seriellen Bauen auszuräumen. Weitere Informationen zum Verbundvorhaben „Mehrgeschossiges Bauen mit Raummodulen – Ganzheitliche Betrachtung einer nachhaltigen Bauweise“ sind online verfügbar.
Quelle: FNR