Lars Eichhorst - Energy Solutions

Alte Fassadendämmung: Aufdoppeln statt Abreißen

Die Wärmedämmung von Außenwänden hat sich über viele Jahrzehnte entwickelt. Gerade bei älteren Gebäuden, die vor 20 oder 30 Jahren saniert wurden, zeigen die oft weniger als 10 Zentimeter dicke Fassadendämmungen, dass sie nicht mehr den heutigen Standards für einen effektiven Wärmeschutz entsprechen. Dies wirft die Frage auf, was zu tun ist, wenn Reparaturen, eine Putzausbesserung oder die Neugestaltung der Fassade anstehen.

Alternativen zur Fassadensanierung

Statt die vorhandene Dämmung abzureißen und eine neue anzubringen, empfehlen Fachleute, das bestehende Wärmedämmverbundsystem (WDVS) aufdoppeln. Diese Methode bietet mehrere Vorteile, die sowohl wirtschaftliche als auch energetische Aspekte berücksichtigen.

Wirtschaftliche Vorteile

Das Aufdoppeln einer alten Fassadendämmung erfordert weniger Aufwand und ist in der Regel kostengünstiger als eine komplette Sanierung. Dies liegt an der reduzierten Planungs- und Entsorgungskosten, da die bestehende Schicht erhalten bleibt. Durch den Einsatz modernster Dämmmaterialien kann zudem eine signifikante Verbesserung der Wärmeleistung erzielt werden.

Energetische Effizienz

Ein weiterer Pluspunkt des Aufdopplens liegt in der energetischen Effizienz. Durch die zusätzliche Dämmschicht kann der Wärmeverlust signifikant verringert werden, was zu einer spürbaren Reduzierung der Energiekosten führt. Somit ist das Aufdoppeln nicht nur eine kurzfristige Lösung, sondern auch eine langfristige Investition in den Werterhalt des Gebäudes.

Durchführung des Aufdopplungsprozesses

Die Durchführung des Aufdopplungsprozesses erfordert sorgfältige Planung und Expertise. Dabei sollten einige wesentliche Schritte beachtet werden.

Voruntersuchung der Bestandsdämmung

Eine detaillierte Inspektion der bestehenden Dämmung ist unerlässlich. Hierbei wird der Zustand des alten WDVS überprüft, um sicherzustellen, dass keine gravierenden Schäden vorliegen, die eine Sanierung notwendig machen würden.

Auswahl der geeigneten Materialien

Auf Grundlage der Bestandsanalyse sollten geeignete Materialien ausgewählt werden. Es ist wichtig, dass die neuen Dämmplatten mit den bestehenden Systemen kompatibel sind, um eine durchgängige und nachhaltige Lösung zu gewährleisten. Dabei können verschiedene Materialien wie expandiertes Polystyrol (EPS), extrudiertes Polystyrol (XPS) oder Mineralwolle in Betracht gezogen werden, abhängig von den spezifischen Anforderungen und Gegebenheiten des Gebäudes.

Fachgerechte Montage

Die Montierung der neuen Dämmplatten sollte von qualifizierten Fachleuten durchgeführt werden. Eine präzise und normgerechte Anwendung ist entscheidend, um eine optimale Haftung der Materialschichten und damit eine effektive Dämmleistung zu garantieren. Zudem müssen eventuelle Anschlüsse, Fenster und Türen sorgfältig bearbeitet werden, um Wärmebrücken zu vermeiden.

Abschlussarbeiten

Nach der erfolgreichen Montage der zusätzlichen Dämmschicht erfolgen die Abschlussarbeiten, einschließlich der Anbringung eines neuen Putzes oder einer Verkleidung, um das ästhetische Gesamtbild des Gebäudes zu gewährleisten. Hierbei ist es wichtig, dass das neue Finish sowohl funktionalen als auch gestalterischen Ansprüchen genügt.

Fazit

Die Entscheidung für das Aufdoppeln einer alten Fassadendämmung anstelle einer kompletten Sanierung kann sowohl ökonomische als auch ökologische Vorteile bieten. Durch die Verbesserung der Wärmedämmung lassen sich Energiekosten nachhaltig senken, während gleichzeitig der Aufwand und die Kosten einer umfangreichen Sanierung minimiert werden. Daher ist es ratsam, bei der Planung von Sanierungsmaßnahmen diese Methode in Erwägung zu ziehen. Eine fachgerechte Umsetzung sichert nicht nur den Wert des Gebäudes, sondern trägt auch zur zukünftigen Energieeffizienz bei.