Lars Eichhorst - Energy Solutions

Ab Juni 2024 bietet der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) Energieberatenden die Möglichkeit, sich als „Energieberater*in für Wohngebäude“ zertifizieren zu lassen. Die Zertifizierung ermöglicht es erfahrenen Fachleuten, ihre Expertise und Beratungskompetenz offiziell bestätigen zu lassen, um sich so von anderen abzuheben. „Das Zertifizierungsprogramm legt besonderen Wert auf die Fähigkeit, erarbeitete Ergebnisse den Beratungsempfängern klar und verständlich zu kommunizieren“, erklärt David Storks, Mitglied des Prüfungsausschusses der VDI-Zertifizierungen. Die VDI-Zertifizierung erweitert das Spektrum der üblichen Energieeffizienz-Expertenliste, indem sie neben der Grundqualifikation und Weiterbildung auch praktische Erfahrung einbezieht. Zertifizierte erhalten ein VDI-Zertifikat und das VDI-Zertifizierungszeichen, welches sie als persönliche Signatur in ihrer Außendarstellung nutzen können. Zudem werden sie auf der VDI-Zertifizierungswebseite gelistet, was potenziellen Kunden als Orientierungshilfe dient.

Warum der VDI eine Zertifizierung für Energieberatende anbietet

Der VDI hat eine eigene Zertifizierungsstelle für VDI-Zertifizierungen gegründet. Als unabhängiger Dienstleister für Prüfungen und Zertifizierungen im technischen Bereich zertifiziert sie auch Fachkräfte, die Wärmepumpensysteme planen, installieren und warten. Storks erläutert, warum es jetzt auch eine Zertifizierung für Energieberatende gibt: „Beratungsempfänger sollten bei der Auswahl ihres Energieberaters vorsichtig sein. Die Zertifizierung hilft, Qualität, Vertrauenswürdigkeit und Professionalität sicherzustellen, was wiederum den Erfolg und die Effektivität der Beratung erhöht.“ Die Zertifizierung bietet Beratungsempfängern eine Orientierungshilfe über die Dena-Listung hinaus und ermöglicht Energieberatern, sich von anderen abzuheben.

Wie die Zertifizierung abläuft

Das Zertifizierungsverfahren ist in vier Stufen gegliedert: Zunächst wird die Ausbildung und Berufserfahrung der Bewerberinnen und Bewerber geprüft. Anschließend folgen ein schriftlicher Test, eine Fallstudie und eine mündliche Prüfung vor einem Ausschuss. “Das sichert eine umfassende Überprüfung der Kenntnisse und Fähigkeiten der Bewerberinnen und Bewerber”, so Andreas Bachor, Mitglied des Prüfungsausschusses für VDI-Zertifizierungen. Er erläutert, was einen kompetenten Energieberater auszeichnet: “Ein qualifizierter Energieberater verfügt über Fachwissen, Erfahrung und bietet individuelle Beratung. Er muss in der Lage sein, maßgeschneiderte Lösungen für Energieeffizienz und Nachhaltigkeit zu konzipieren, die auf die Bedürfnisse des Klienten zugeschnitten sind. Transparenz und Vertrauenswürdigkeit sind ebenso entscheidend für eine erfolgreiche Partnerschaft.”

VDI plant auch Qualitätssiegel für Energieberatung bei Nicht-Wohngebäuden

Die VDI-Zertifizierungen entwickeln derzeit auch eine Zertifizierung für Energieberater im Bereich der Nicht-Wohngebäude. “Dies betont das Engagement des VDI, einen umfassenden Beitrag zum energieeffizienten Bauen zu leisten und den wachsenden Nachhaltigkeitsanforderungen zu entsprechen”, erklärt Bachor. Die VDI-Zertifizierung bietet insgesamt eine wesentliche Orientierungshilfe für Haus- und Wohnungseigentümer sowie für Unternehmen, die Experten im Bereich der Energieberatung suchen. Die VDI-Zertifizierungen stellen sicher, dass die zertifizierten Fachkräfte nicht nur das erforderliche Fachwissen besitzen, sondern auch fähig sind, ihre Ergebnisse klar zu kommunizieren und individuelle Lösungen für ihre Kunden zu erarbeiten.

Quelle: VDI / GE