Mit steigenden Energiekosten und den immer strikteren Anforderungen der Energiewende rückt die energetische Sanierung von Gebäuden zunehmend in den Fokus von Immobilienbesitzern. Eine neue Umfrage von immowelt gibt Einblicke, wie viel Hausbesitzer tatsächlich für Sanierungen ausgeben und welche Maßnahmen besonders im Vordergrund stehen. Die Studie zeigt, dass durchschnittlich 37.000 Euro pro Immobilie in energetische Maßnahmen investiert werden – mit erheblichen Unterschieden je nach Art der Sanierung und Region.
Die Kosten energetischer Sanierungen im Überblick
Laut der Umfrage von immowelt investieren Immobilienbesitzer in Deutschland durchschnittlich 37.000 Euro in energetische Sanierungen. Dabei geht es um Maßnahmen, die den Energieverbrauch von Immobilien senken, wie etwa die Dämmung von Fassaden, den Austausch von Fenstern oder die Installation von Solaranlagen. Doch nicht alle Sanierungen sind gleich – sowohl die Art der Maßnahme als auch die Region beeinflussen die Kosten erheblich.
- Dämmung der Fassade: Die Fassade zu dämmen, gehört zu den teuersten Maßnahmen und kostet im Schnitt 22.000 Euro. Diese Maßnahme ist besonders effektiv, um den Wärmeverlust zu verringern, was sich langfristig in einer deutlichen Reduzierung der Heizkosten bemerkbar macht.
- Austausch von Fenstern: Der Einbau neuer, energieeffizienter Fenster kostet im Schnitt 14.000 Euro. Dies hilft, den Wärmeverlust zu reduzieren und den Wohnkomfort zu verbessern.
- Installation einer Photovoltaikanlage: Um erneuerbare Energien zu nutzen, investieren viele Hausbesitzer in eine Photovoltaikanlage, die im Schnitt 13.000 Euro kostet. Diese Maßnahme hilft nicht nur bei der Senkung der Stromkosten, sondern kann auch eine Einnahmequelle sein, wenn überschüssiger Strom ins Netz eingespeist wird.
- Heizungsmodernisierung: Eine neue, energieeffiziente Heizung kostet durchschnittlich 9.000 Euro und zählt zu den wichtigsten Maßnahmen, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Besonders der Austausch von Öl- oder Gasheizungen gegen moderne Wärmepumpen wird stark gefördert und ist eine beliebte Wahl bei den Modernisierungen.
Regionale Unterschiede bei den Sanierungskosten
Die Umfrage zeigt auch, dass die Kosten für energetische Sanierungen regional stark variieren. Während in den Großstädten und wirtschaftsstarken Regionen höhere Summen investiert werden, sind die Sanierungskosten in ländlichen Gegenden häufig niedriger. Dies kann auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, darunter die Größe der Immobilien, regionale Preisunterschiede bei Handwerksdienstleistungen und die Förderprogramme der jeweiligen Bundesländer.
Beispielsweise liegen die Sanierungskosten in Bayern im Schnitt deutlich höher als im Bundesdurchschnitt, was unter anderem an der teureren Baubranche und dem generell höheren Immobilienwert liegt. In Ostdeutschland hingegen sind die Kosten oft niedriger, was unter anderem an geringeren Lohn- und Materialkosten liegt.
Die wichtigsten Gründe für energetische Sanierungen
Neben den reinen Kosten zeigt die Umfrage auch die Gründe, warum Immobilienbesitzer sich für energetische Sanierungen entscheiden. Die wichtigsten Motivationen sind:
- Senkung der Energiekosten: Angesichts steigender Energiepreise möchten viele Immobilienbesitzer ihre Nebenkosten senken. Die Einsparungen durch energetische Sanierungen können dabei beträchtlich sein – je nach Maßnahme und energetischem Zustand des Gebäudes können die Heizkosten um bis zu 50 % reduziert werden.
- Wertsteigerung der Immobilie: Energetische Sanierungen können den Wert einer Immobilie erheblich steigern. Besonders in Zeiten, in denen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz immer wichtiger werden, sind modernisierte Häuser auf dem Immobilienmarkt attraktiver.
- Klimaschutz: Für viele Immobilienbesitzer spielt auch der Aspekt des Umweltschutzes eine wichtige Rolle. Durch energetische Sanierungen lässt sich der CO₂-Ausstoß erheblich reduzieren, was einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leistet.
Förderprogramme als wichtiger Faktor
Die hohen Kosten einer energetischen Sanierung können durch staatliche Förderungen erheblich gesenkt werden. Es gibt zahlreiche Programme auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene, die finanzielle Unterstützung für energieeffiziente Maßnahmen bieten. Besonders beliebte Förderungen betreffen den Austausch alter Heizungen, die Installation von Wärmepumpen und die Dämmung von Fassaden.
Viele Immobilienbesitzer entscheiden sich erst aufgrund dieser Förderprogramme für eine Sanierung, da sie die wirtschaftliche Rentabilität der Maßnahmen deutlich verbessern. Gleichzeitig tragen diese Programme zur Erreichung der nationalen Klimaziele bei, indem sie den Sanierungsstau im Gebäudebereich reduzieren.
Energetische Sanierungen – eine lohnende Investition
Die Umfrage von immowelt zeigt, dass energetische Sanierungen eine erhebliche finanzielle Investition darstellen, die sich jedoch in mehrfacher Hinsicht lohnt. Neben der Reduzierung von Energiekosten und der Wertsteigerung der Immobilie tragen sie auch zum Klimaschutz bei. Die durchschnittlichen Kosten von 37.000 Euro mögen auf den ersten Blick hoch erscheinen, doch dank staatlicher Förderungen und langfristiger Einsparungen bei den Energiekosten sind sie für viele Hausbesitzer eine sinnvolle Investition.
Mit den steigenden Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden und den ambitionierten Klimazielen Deutschlands wird die energetische Sanierung in den kommenden Jahren noch weiter an Bedeutung gewinnen. Immobilienbesitzer sollten daher die Fördermöglichkeiten nutzen und frühzeitig mit der Planung beginnen.
Die vollständigen Ergebnisse der Umfrage sowie detaillierte Zahlen zu den Sanierungskosten können Sie hier einsehen.